Mittwochs ist die Auswahl an Lokalen, in die man auch gehen mag, arg eingeschränkt: das Alla Nave hat Ruhetag, die genial bodenständige Osteria In Tressa leider auch, wobei die so klein ist, dass man meistens das Nachsehen hat. Ergo gehen wir wieder ins Al Vigneto, und wenn es nur dazu dient, die Karte noch weiter auszukundschaften. Was ja bekanntlich – und nach den Erfahrungen der letzten Besuche – kein Schaden werden wird.
Außerdem gelüstet es den genussfaktor nach Baccala Mantecato – und Überraschung: diesmal kommt der Stockfisch mit Butter geschmacklich höher raffiniert mit roten Pfefferbeeren. Das hatte ich noch nie, obwohl es geschmacklich eine überaus naheliegende Ergänzung ist. Das muss man sich merken!
Und weil heute der Tag des roten Pfeffers zu sein scheint, findet er sich auch auf dem geräucherten Thunfisch wieder. Stört aber auch da nicht…
Die zusammengedrehten Pastastreifen – man macht sie allerdings nicht von Hand, das wäre zu viel des Guten – nehmen viel von der mit Weißwein angereicherten Sauce auf, dazwischen eine gut gemeinte reiche Auswahl an Meeresgetier. Perfekt!
Die Überraschung des Tages liefert allerdings das Orzotto Zucchine Pesche: man soll die Zucchini nicht unterschätzen! Sie geben dem Weizengraupengericht eine dezidiert gemüsige Note, schmecken hervorragend grün, wenn man das so sagen kann, und sind hier al dente gekocht. Der genussfaktor verspricht, dieses Gedicht von einem Gericht in seine Experimentalliste aufzunehmen und ehebaldigst selber aufzutischen!