Zucchini können auch in nudelige Streifen geschnitten und wie Spaghetti oder gemeinsam mit Spaghetti zu einem knackigen Gericht gefügt werden. Die Internationalen sagen dazu Zoodles. Aber für einen besonders neuen Food-Trend kann das nur halten, wer die italienischen spaghetti crudisti nicht kennt. Derlei ist jetzt in, weil vegan, weil low carb und dergleichen mehr. Dabei sind sie im Grunde eine verlängerte Form der Julienne.
Damit das alles nicht zu weit hinüber ins Modische ausufert, habe ich (fast) normale Spaghetti dazu gemischt: Dinkel-Spaghetti von Ja!natürlich. Geht natürlich genauso gut mit den Hartweizennudeln von Barilla. Oder welche Marke auch immer jemand bevorzugen mag.
Die Gemüse müssen wirklich fast roh sein, im Prinzip genügt es, sie in der warmen Pfanne in der Sauce zu schwenken, höchstens aber zwei, drei Minuten ziehen lassen. Dreierlei Texturen: die Karotten sind noch wirklich schön fest, die Zucchini etwas weicher, die Spaghetti al dente, wenn man sie richtig gekocht hat. Aber auch darüber gibt es bekanntlich ausufernde Diskussionen. In vielen italienischen Restaurants und vor allem in Osterien werden sie im Kern noch beinah hart serviert. Bei uns würde man dazu sagen, etwas zu früh abgefischt… Aber es hat was, wovon ich mich erst unlängst wieder im Alla Vedova überzeugen konnte. Mit Dinkelnudeln hingegen braucht man sich um derlei Spitzfindigkeiten keine Gedanken machen, die kriegt man sowieso nicht al dente hin.
Ich verwende dazu einen Julienne-Schäler von manufaktum (keine Werbung, kein Nebenverdienst, ich verwende ihn halt – das mag als Empfehlung reichen):
Es gibt auch einfachere Schäler nach diesem Prinzip, oder richtige Spiralisiermaschinchen zum Kurbeln. Sowas haben wir im Keller stehen, grad mal einmal benutzt: der genussfaktor konnte damit nicht wirklich was anfangen. Das Ergebnis der geradlinigen Methode mit dem Schäler ist aber ohnehin einwandfrei:
Lachsforelle auf Gemüse-Spaghetti
Ingredients
- 400 g Filet von der Lachsforelle
- 4 EL Limettensaft
- 1 Stk Zucchino etwas größere gehen besser zum Reissen
- 2 Stk Karotten etwas größere, die lassen sich besser reissen
- 1 Stk rote Zwiebel
- 1 Zehe Knoblauch
- 150 g Dinkelspaghetti
- 1/4 l klare Gemüsesuppe oder Weißwein
- 1/8 l Schlagobers
- 2 EL Olivenöl
- Muskatnuss, Pfeffer, Salz
- 1/2 Bund Koriandergrün oder Petersilie
Instructions
- Die Fischfilets hautseitig abschuppen, die verbliebenen Gräten mit der Pinzette ziehen. Mit der Hälfte vom Limettensaft, Salz und Pfeffer marinieren.
- Zucchino und Karotten mit dem Julienne-Schäler (oder sonstwie) in Streifen reissen.
- Zwiebel und Knoblauch schälen, den Zwiebel in hauchdünne Scheibchen schneiden und den Knoblauch fein hacken.
- Die Spaghetti nach Anleitung zustellen.
- Olivenöl in der Pfanne erwärmen, Fischfilets beidseitig je 1 1/2 Minuten braten, Hautseite zuerst. Heraus heben und auf Küchenpapier abtrocknen.
- Zwiebel und Knoblauch im verbliebenen Öl anbraten, aber nicht bräunen. Mit der Suppe aufgießen, Flüssigkeit zum Großteil einkochen lassen.
- Schlagobers angießen, gut durchrühren und etwas eindicken lassen.
- Gemüsespaghetti in die Pfanne geben, durchschwenken und auf kleiner Flamme zwei oder drei Minuten ziehen lassen, mehr brauchen sie nicht.
- Die fertig gekochten Spaghetti abseihen und in der Pfanne untermischen. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und der zweiten Hälfte vom Limettensaft abschmecken.
- Nudeln mit frischem Koriandergrün anrichten, darauf die Fischfilets. Ich bevorzuge dabei Hautseite nach oben.