Der Grund, warum der genussfaktor diesmal nicht in die Ferne schweift, wo die kulinarischen Welten meistens besser sind als daheim, jedenfalls in Abgleich mit den Vorlieben der genussfaktors, ist ein eher seltsamer: wegen Corona bleiben die Touristenmassen fern, die sonst das gute alte Hallstatt stürmen. Also könnte man doch dem heimischen Trend folgen und die Lücke im Ansturm nutzen, sich das mal selber wieder anzuschauen.
Ich war ja zuletzt in meiner zarten Jugend dort, da findet sich kaum mehr eine Erinnerung. Ich weiss lediglich, dass ich bestimmt mal dort war. Wir waren ja überall, Oberösterreich ist schließlich nicht umsonst das erste Heimatbundesland gewesen. Da bin ich erst mit 18 fort – das dann aber dauerhaft.
Natürlich war von vorn herein klar, dass der Ausflug nach Hallstatt bloß ein Vorwand ist. Bad Ischl nämlich lockt die Frau genussfaktor immer wieder an, sie hat dort in etlichen Sommern und Wintern ihrer Jugend nicht wenig Zeit verbracht. Das wird also eine Art Nostalgie-Trip.
Die eingehende Recherche hat allerdings ergeben, dass man dort keineswegs verhungern muss:
- der Steegwirt in Steeg am Hallstättersee genießt hohe Wertschätzung
- das Weinhaus Attwenger in Bad Ischl nicht minder
- der Zauner sowieso
- und da sind noch die Lebzelterei Tausch und das Kuchltheater
Man erlebt allerdings auch Überraschungen: die Taverna Corfu in Bad Ischl zum Beispiel ist eine solche der ungemein positiven Art.
Begleitet hat uns dafür das typisch unberechenbare Mistwetter, das einem den Urlaub in Österreich unter Garantie zu vermiesen versteht. Da hat man sich mal ein paar Tage frei geschaufelt und seilt sich ab – in Italien hätte man jetzt Sonnenschein pur… Bei uns dagegen gießt es erst mal ausgiebig.
Zum Trost ein zweiter Tag mit Sonnenschein reichlich, sodass es sich auszahlt, an den Altausseer See zu fahren.