Das Städtchen Portogruaro am Lemene liegt direkt an der Grenze zwischen Venetien und Friaul. Die Gegend war schon in der Jungsteinzeit bewohnt, im südlich an die Stadt grenzenden Concordia Sagittaria wurde eine neolithische Fundstelle ausgegraben. Kurz vor der Zeitenwende wurde hier die römische Kolonie Iulia Concordia gegründet. Deren Überresten ist in Portogruaro das Museo Nazionale Concordiese di Portogruaro e Area Archeologica di Concordia Sagittaria gewidmet. Bei unserem Besuch war es leider coronabedingt geschlossen.
Portogruaro zeichnet sich durch eine nahezu vollständig um die ganze alte Innenstadt herum führende Ringstraße aus, deren einzigartiges Ensemble aus der venezianischen Gotik nahezu vollständig erhalten ist. In den langen Arkaden kann man herrlich spazieren, selbst wenn der Nachsommer noch nach Kräften glüht.
Direkt in den äußeren Arkaden am Ende der Via Seminario liegt gegenüber dem Marconi College die empfehlenswerte Pasticceria Ai Portici.
Es gibt neben den vorzüglichen Törtchen und Süßgebäcken eine kleine Auswahl delikater Panini, Tramezzini und Focaccie – von letzteren hat es dem genussfaktor eine mit Rohschinken, Rucola und Gorgonzola angetan, die kurz erwärmt wunderbar kross serviert wurde. Eine Offenbarung zwischendurch!
Man kann vor der Tür im Schatten sitzen, allerdings gibt es nur vier Plätze. Interessant zu beobachten ist das Treiben, wenn aus dem gegenüberliegenden College die Schüler entlassen werden und das Getümmel der Abholung tobt. Nicht viel, aber immerhin. Wir konnten dabei feststellen, dass hier die Dichte der Range Rover bedeutend geringer ist als bei ähnlicher Gelegenheit in Padua. Dort lag es vermutlich daran, dass es sich um Zöglinge einer International School handelte…