Bei uns am Land ist je nie viel los. Also, wenn man von den endemischen Zeltfesten einmal abzusehen geneigt ist, die sind sozusagen den ganzen Sommer über pausenlos los. Aber außer für den Fall, dass man sich in Gegenwart mehrheitlich widerlicher Leute abscheulich betrinken wollte, sind sie nicht weiter beachtenswert. Der genussfaktor zieht die eine oder andere Flasche handverlesenen Weins aus dem eigenen Keller mit netten Leuten im eigenen Garten entschieden vor. Ok, das mag mopsig und langweilig sein, aber ich bin nun mal nicht hier sozialisiert. Von Bier aus Plastikbechern wird mir übel, noch bevor ich es getrunken habe. Von landläufiger Blasmusik kriege ich Gehörgangskatarrh. Mit uns wird das nichts, da kann ich am Dorf wohnen, so lange ich will.
Umso bemerkenswerter ist es, wenn sich eben mal was tut, womit auch meinereiner was anzufangen weiß: Jasmin Reiner, die sonst eher für Möbel und Wohnaccessoires im Vintage Stil – Stichwort: Shabby Chic – bekannt ist, hat in Neufeld an der Leitha, also quasi ums Eck, ihr Café Fräulein Annabell eröffnet: typisch Vintage natürlich.
Gemütlich sitzen ist dort schon mal. Der Kaffee ist außerordentlich gut – kein Wunder, stammt er doch von Araliya (unentgeltliche Verlinkung, ich habe den Kaffee selbst bezahlt, sowohl den seinerzeit bei Araliya bestellten als auch den bei Fräulein Annabell getrunkenen!). Es liegt auch von mir daheim zu Fuß in Reichweite. Weil mit dem Auto hinfahren auf einen Kaffee wäre unsportlich.
Der genussfaktor wünscht Fräulein Annabell einen guten Start und ein langes Leben! Man sieht sich…