Das kann man auch als Kühlschrank-Pfanne bezeichnen, weil eben drin ist, was so da ist – mit Reis. Doch diesmal keine Eier! Der genussfaktor mag sich nicht so gern wiederholen, schon gar nicht, wenn das eine antike Wiederholung, genaugenommen eine aus Studententagen, wäre. Gute Güte, ist das lange her!
Aber an manchen Tagen befördert ein Blick in den weißen Schatzkasten die Erkenntnis, dass es an der Zeit ist, bestimmte Dinge weg zu arbeiten. Das sind dann zum Beispiel noch drei violette Karotten, eine Handvoll Champignons und ein schon weniger knackiger gelber Paprika… Überbleibsel von anderen Kreationen, die aber deswegen noch lange nicht dem Vergessen anheim fallen sollen.
Grundsätzlich gilt: fast alles, was man in einem Kühlschrank lagern kann, kann man auch in einer Kühlschrank-Pfanne verwenden. Vielleicht empfiehlt sich für die meisten Zeitgenossen, süß und sauer getrennt zu betrachten. Aber auch das ist bestenfalls eine Konvention.
In meiner Studienzeit war Kühlschrank-Pfanne ein häufiges Gericht, weil die Ausrichtung des Herrn genussfaktors damals noch beileibe nicht auf das tägliche Kochen gerichtet war, sondern oft und gerne vergessen wurde, sich was zu überlegen und was einzukaufen. Gelegentlich haben diese Kühlschrank-Pfannen sich auch über zwei oder drei Wohnungen unserer Etage erstreckt: wen schier gar nichts mehr geht, geht man zum Nachbarn – und siehe: irgendwas geht immer. Die Fähigkeit zur Kollaboration kann unter Umständen eine lebensrettende Rolle spielen.
Für die Variante mit dem Gratinieren im Backrohr haben wir uns dazumalen aber kaum je die Zeit genommen. Auch waren die Pfannen meistens nahrhafter, als ich das heute noch wollen würde. Man könnte ja hintennach noch eine Kostprobe vom Tiramisu alle Fragole bekommen. Und wer würde dafür nicht noch ein Plätzchen im Magen frei lassen wollen? Eben.
Gratinierter Gemüsereis
Ingredients
- 1 Tasse Reis
- 1/2 Tasse Roter Reis
- 1 TL Salz
- 3 Stk violette Karotten
- 2 EL Olivenöl
- 1/8 l Weißwein
- 200 g Champignons
- 2 Stk Karotten
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 Schuss Weißwein
- 1/3 Stk Gelbe Paprika
- 1 Tasse Erbsen
- 2 EL Olivenöl
- Kräuter Petersilie, Basilikum etc nach Gusto
- Muskatnuss, Pfeffer, Salz
- 1 Stk Paradeiser
- 1 Stk Frühzwiebel
- 50 g Provolone geraspelt, oder Gouda oder sogar Bergkäse, wenn's deftiger werden soll
Instructions
- Reissorten mischen und mit Salz in nicht ganz der doppelten Menge Wasser zustellen, aufkochen lassen und auf kleiner Stufe dämpfen. Der Reis sollte nur halb garen, den Rest gibt ihm das Backrohr.
- Backrohr auf 220 Grad vorheizen.
- Champignons putzen und vierteln. Karotten in Scheibchen schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken, Zwiebel schälen grob hacken.
- Zuerst Knoblauch und Zwiebel in 2 EL Olivenöl anschwitzen, dann das Gemüse - aber nicht die violetten Karotten, die färben sonst furchtbar ab - zugeben und langsam garen. Etwas Weißwein angießen.
- Parallel dazu die violetten Karotten in Scheiben schneiden und in einer separaten Pfanne mit 2 EL Olivenöl anbraten, mit einem Teil vom Weißwein löschen und langsam köcheln lassen.
- Den halb gegarten Reis unter das Gemüse mischen. Würzen mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Kräutern.
- Paprika in Stücke schneiden. Mit den Erbsen ins Karotten-Reis-Gemüse mischen.
- Die violetten Karotten unten in eine ofenfeste Form schichten, darauf den Reis.
- Einen Paradeiser sowie die Frühzwiebln in Scheiben schneiden und über dem Reis verteilen.
- Käse raspeln und ebenfalls drüber streuen. Wer's gern käsiger hat, kann natürlich mehr oder viel mehr Käse nehmen, auch kräftigeren.
- Bei 220 Grad für etwa 25 bis 30 Minuten backen.
Notes
Ebenso könnte man daraus einen Auflauf machen, indem man 2 Eier mit 200 g Rahm und fein geriebenem Käse, z.B. Parmesan, versprudelt und vor Auflegen der Paradeiser über den Reis gießt. Das wird dann aber echt heftig!