Der genussfaktor kennt Eric Lassauce und sein Bistrot contemporain Les Diables au Thym im 9ème arrondissement nun doch schon ein paar Jahre. Wir freuen uns immer wieder auf einen Besuch dort – dabei sind wir beim ersten Mal einfach nur in der Gegend, wo wir abgestiegen waren, in ein ansprechendes Lokal reingeschneit, um für lokale Verhältnisse viel zu früh zu abendmahlen. Unser Glück. Wir waren so früh dran, dass man uns doch glatt noch einen Tisch gegeben hat, bevor die eigentlichen Gäste kommen sollten. Es hat dann aber durch drei wunderbare Gänge doch zu lang gedauert, sodass die Herrschaften noch vor der Nachspeise eingetrudelt sind. Aber man hat uns freundlicher auf die Schulter geklopft und uns zu unserer Wahl gratuliert, ist auf einen Drink in die Bar am Eck gegangen und war auch sonst mehr als freundlich und geduldig. Man soll hier durchaus Lob und Preis für solche Pariser erkennen!
Diesmal hat uns M. Lassauce wiederum einen Reigen von Speisen kredenzt, bei dem man sich eigentlich wieder festhalten musste…
Vorneweg eine Terrine vom Wildschwein, man beachte aber die hier begleitenden Impressionen von der Rübe:
Der absolute Genuss war allerdings die Tarte Tatin mit karamellisiertem Chicorée und Ziegenkäse-Creme:
Im Hauptteil war da ein Törtchen aus Erdäpfeln mit Jakobsmuscheln:
…und ein phänomenales Stückchen Lachs!
Dann aber: weiche Meringué mit Karamell und Trüffeln im Vanillesüppchen:
Sowie eine Mont Blanc mit Haselnusseis:
Hier kann man gediegen – aber nicht übertrieben teuer – speisen und immer wieder einen Blick in die moderne Interpretation der klassischen Bistro-Küche werfen.
Das Service, bestehend aus einem einzelnen jungen Mann, ist überaus zuvorkommend und kompetent – die Weinempfehlung für einen trockenen Weissen lautet auf einen Chardonnay aus der Drôme. Ich habe mir sagen lassen, das ist sogar in Frankreich ein Geheimtipp.
Für mich war er geradezu ideal: der Wein versteckte seinen Boden nicht, etwas Säure obenhin, kraftvolle Traube. Solche Tipps lass ich mir gefallen. Leistbar obendrein.