Elgoibar tief im Tal des Deba ist nun wahrhaft keine Perle des Tourismus, ganz entgegen dem von der Stadt herausgegebenen Prospekt. Sehenswert ist einzig das barocke Ensemble der Kalegoen Plaza, begrenzt durch die Kirche San Bartolomé, die Bürgermeisterei mit angemauertem Arreal für das Pelota Spiel und gegenüber einem prunkvollen Wohnbau im alten baskischen Stil.
Ansonsten gibt es in Elgoibar weder etwas zu sehen, mit Ausnahme vielleicht eines Maschinenmuseums, wenn einen solche Dinge partout interessieren, noch gibt es Berichtenswertes aus dem Reiche der Kulinarik.
Man hat hier noch keine Kultur der kleinen Happen entwickelt, weder Pintxos noch Raciones sind der Erwähnung wert, wenn es sie denn überhaupt gibt, noch hat das Städtchen vernünftige Restaurants zu bieten. Klar, es gibt Lokalitäten, in denen Pintxos, Raciones und auch voll ausgeprägte Speisekarten geboten werden, aber nicht mal die Einheimischen finden die gebotene Auswahl hinreichend – unser Zimmerwirt hat uns davon abgeraten, hier im Ort mehr als nur ein Gläschen Txakoli oder einen Kaffee zu trinken. Ein paar Kilometer fahren zahle sich aus, riet er.
Einzig das Cafe Usuan geht durch: ein netter, schattiger Ort hinter dem Gebäude des Ayuntamiento, der Bürgermeisterei, einem schmucken Barockbau der Brüder Ibero von 1737. Der kleine mit Platanen bestandene Platz liegt direkt am Ufer der Deba und lädt geradezu zum Verweilen ein. Was sollte man denn sonst tun in einem Ort, dessen Altstadtgassen so rein gar nicht zum Bummeln einladen.
Die Bedienung ist freundlich, an diesem Sonntag Nachmittag tun zwei Mädels Dienst, denen ihr segensreiches Tun offenbar auch noch Spaß macht.
Ergebnis ihrer sorgfältigen Verrichtungen ist ein wahrhaft fürstlicher Cafe con leche.