Der hat es in sich! Und auf sich…
Das geradezu Verbrecherische ist ja die Qualität der Schokolade, die ich hier verarbeitet habe – siehe gleich hier
Man sagt ja gemeinhin, es gebe nichts Besseres wie was Gutes. Aber das Bessere sei auch des Guten Feind. Oder so. Da habe ich nun tief in meiner Backzutaten-Lade was gefunden:
Bolivianischer Wildkakao, vom edlen Criollo, enorm lange conchiert… Und seinerzeit sauteuer erstanden bei Schwarzenbach in Zürich. Wie man am Datum sehen kann, aber seit längsten Zeiten abgelaufen – jedoch: außer ein Wenig angelaufen scheint die Schokolade durchaus noch in Ordnung.
Da kommt mir in den Sinn, dass ich noch ein Rezept für Schoko-Brinen-Kuchen in der Pipeline habe – weil auch noch Birnen vom eigenen Baum im Keller lagern und weg gehören. Aus dem „Zart-Bitter-Kuvertüre“ des originalen Rezepts wird also ein recht heftiges Bolivien Cru Sauvage 66%… Da das Mengenverhältnis etwas mehr Schokolade verlangt, die Cru Sauvage mit 68% aber sicher ausreichend heftig ist, nehme ich außertourlich ein Wenig Schlagobers dazu. Jetzt ist noch die Challenge, welche weiße Couverture? Zur Hand hätten wir etwas Valrhona Opalys 33%. Daran soll’s jetzt auch nicht mehr scheitern! Nationalfeiertag is‘ heut‘. Alsdern…
- 500 g Birnen
- 1 Zitrone (Saft)
- 1 EL Espresso-Pulver
- 200 g Bolivien Cru Sauvage 68% dunkle Couverture
- 50 g Valrhona Opalys 33% weiße Couverture
- 2/10 l Schlagobers
- 250 g Butter
- 125 g Staubzucker
- 4 Eier
- 200 g Walnüsse
- 200 g Mehl
- 1/2 EL Backulver
- Salz
- etwas Butter für die Form
- 2 EL Quitten- oder Orangenmarmelade (möglichst ohne Stücke)
Die Walnüsse grob reiben oder hacken. Von der dunklen Couverture kommt etwa 1/3 zur Seite für den Guß. Den Rest mit der Butter im Wasserbad langsam schmelzen. Espresso-Pulver und Schlagobers einrühren.
Eier trennen, Eiweiße mit einer Prise Salz zu steifem Schnee schlagen. Die Dotter mit dem Zucker flaumig rühren, mit den Walnüssen in die etwas abgekühlte Schokoladenmasse einarbeiten. Mehl und Backpulver durch mischen und einrühren. Den Schnee vorsichtig unter heben.
Das Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Birnen schälen, halbieren, Kerngehäuse ausschneiden. Die Hälften in einer Schüssel mit dem Zitronensaft durchmischen.
Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen, den Rahmen mit etwas Butter einfetten. Teig in die Springform füllen und gut verteilen. Birnenhälften auflegen.
Bei 180 Grad etwa 60 Minuten backen. Der Kuchen wird vermutlich noch eher patzig sein, eventuell bis zu 10 Minuten Backzeit zugeben. Kuchen auskühlen lassen.
Marmelade anwärmen und die Früchte damit bestreichen. Im Wasserbad das restliche Drittel von der dunklen Schokolade schmelzen. Die weiße Couverture hacken, es dürfen durchaus noch winzige Stückchen bleiben.
Die dunkle Schokolade über den Kuchen gießen, mit der weißen bestreuen. Oder umgekehrt…
Und da wären wir: lassen Sie sich das schmecken, das kommt so schnell nicht wieder… Sünde ist in diesem Fall ein Hilfsausdruck.