Das Kochen in indischen Haushalten ist nicht immer so kompliziert, wie uns inspirierte Kochbuchautoren und Köche das weismachen wollen.
Und: ein Kochbuch muss nicht zwangsläufig teuer kommen, um was wert zu sein!
Camellia Panjabi hat mit Indische Currys. Die 50 besten Originalrezepte aus allen Teilen des Landes ein schlankes, aber wahrhaft ausreichendes Buch über Currys geschrieben.
Die Sammlung der Rezepte erstreckt sich über ganz Indien und beinhaltet auch viele Hausrezepte. Vor allem bleibt einem ein opulent bebilderter – und den Preis treibender – Warenkunde-Teil erspart. Er ist hier knapp gehalten, ausreichend aber eben nicht ausufernd illustriert und obendrein prägnant geschrieben. Man findet, wonach man sucht.
Vor allem die Pannenhilfe von Frau Panjabi ist Goldes wert! Kann man mit angebrannten Zwiebeln ja noch halbwegs umgehen, aber das richtige Einstellen der Schärfe abseits von vorsichtig anfangen und dann was Chili ran ist erhellend.
Die Rezepte auf 100 Seiten – daran schliessen weitere 90 Seiten Beilagen, Chutneys, Salate und Menüvorschläge an – folgen keiner bestimmten Philosophie oder Richtung, Dementsprechend ist auch alles da – eine Auswahl der im Lauf der Zeit von mir schon getesteten Gerichte:
- Rogan Josh – Lamm in Knoblauch-Joghurt-Sauce
- Bhuna Gosht – Lamm mit gebratenen Gewürzen
- Elaichi Gosht – Lamm mit Kardamom
- Jardaloo Boti – Lamm mit Aprikosen
- Kaari – das Bori Curry aus Bombay
- Tamil Nadu – Lamcurry auf Madras Art
- Murgh Makhani – Huhn in Butersauce
- Huhn mit Cashew-Nüssen in schwarzen Gewürzen
- Dhansak – Huhn mit Linsen und Gemüse
- Red Chicken Curry aus Bangladesh
- Vindaloo – der Klassiker vom Schwein
- Goanisches Fisch-Curry
- Sorso Bhaate Maach – Fisch in Senfsauce
- Doi Maach – Bengalischer Fisch in Joghurt-Curry
Natürlich kommt auch das vegetarische Angebot nicht zu kurz:
- ein herrliches Gemüsecurry mit Karfiol und Erdäpfeln
- ein weiteres mit Fisolen, Yams und Süßkartoffeln
- und: Chanas – das Kichererbsencurry, einer meiner Favorites!
Was mich reizt, seitdem ich das Buch habe, was ich aber noch nie zu Wege gebracht habe – soll heissen: richtige Jahreszeit, Erinnerung an das Rezept und willige Mitesser zugleich: das Matira Curry aus Rajasthan. Ein Curry mit reifen Wassermelonen als Hauptzutat. Vielleicht kommenden Sommer!
Ein Gedanke zu “Einfach, ungekünstelt, authentisch”