Schön ist das ganze ja nicht – oder nur auf den Fotos auf der Homepage – dafür sorgt schon die neuerdings nicht mehr Hilton- sondern Raiffeisen-Passage genannte Umgebung, nichts anderes als ein Durchgang von der Landstrasse Wien Mitte zum Raiffeisengebäude und seinem sündhaft hässlichen Parkhaus.
Die ganze Gegend ist ja eine einzige Baustelle, und was da errichtet wird, verheißt rein gar nichts Gutes: in all dem Beton und Glas wird vermutlich ein Gourmet Spar das Höchste der Gefühle sein – schade um die Markthalle, die diesem städtebaulichen Kahlschlag zum opfer gefallen ist. Aber kann man was dagegen tun? Nein.
Das Damoa aber ist, wenn man sich mit der grauslichen Gegend abfinden kann, ein Lichtblick. Es hat kein Flair, aber es ist immerhin auch keiner von den London style Asiaten, die mehr Wert auf Design und geschmalzene Preise denn auf gutes Essen legen, und auch kein mit allerhand Plastikramsch auf gemütlich getrimmtes Familienrestaurant. Es ist was es ist: ein Diner in des Wortes bestem Sinn, schlicht möbliert, aber nicht ungemütlich zum Sitzen, dafür mit einer Speisekarte, in der die Auswahl der meisten anderen Asia-Restaurants deutlich übertroffen wird.
Die Tom Yam Gung ist zwar nicht, wie angepriesen, ernstlich scharf, aber das ist wohl dem allgemeinen mitteleuropäischen Geschmack geschuldet; sie ist immerhin sehr gut! Auch beim gekühlten Tofu mit rohem Thunfischtatar gibt es nichts zu meckern, dezenter frischer Tofu, frischer Fisch sowieso. Die Vorspeisen sind mengenmäßig nicht eben knapp gehalten und dabei noch preiswert.
Die Thai-Curries erweisen sich als schmackhaft, wenn auch nicht ganz so urwüchsig wie im Bhung Bui.
Man muss nicht extra von weit her anreisen, aber für alle, die in der Nähe zu tun haben, ist das Damoa ein Lichtblick in der sonst nicht gerade einladenden gatronomischen Landschaft von Wien Mitte…