Bei Gusto wird das Gericht als Zucchini-Linsen-Moussaka angepriesen – es weist aber ehrlicherweise weder mit Moussaka die entfernteste Verwandtschaft auf, noch gibt es in der beschriebenen Version irgendeinen geschmacklichen Anklang. Ich streiche also das Wort Moussaka aus dem Titel, gleichzeitig wird die Würzung auf griechisch umgestellt.
Moussaka
Das griechische Moussaka hat vor Ort weitaus weniger Variationen als in den zahllosen Kochforen bei uns: Schichten von Erdäpfel, gebratenen Melanzani, Faschiertem und obenauf Bechamel – das ist es im Grunde. Man kann das mehr oder weniger gekünstelt aufschichten. Der typische Griechenland-Effekt stammt vom Lammfaschierten. Dazu weiche gebratene Melanzani. In die Würze gehören eindeutig Zimt und Minze. Die Bechamel obenauf darf sehr dick und fest geraten. Das Ganze trieft vor Olivenöl und verlangt nach Ouzo…
Linsen
Der genussfaktor bekennt: Linsen gehören zu den besten Dingen, die der Vorratsschrank zu bieten hat! Ich bin überhaupt ein Freund von Leguminosen – also Hülsenfrüchten. Und gerade die häufig unterschätzten Linsen haben es mir angetan. Dabei spielt die heimische Tellerlinse geschmacklich eine sehr untergeordnete Rolle. Man hat sie daheim oder bei Grossmuttern schon als eingebrannte Linsen mit Speck und Knödel nicht schätzen gelernt. Dabei ist das Konzept tragfähig, reichlich guten Speck und kräftigen Semmelknödel vorausgesetzt, aber bloß nicht eingebrannt. Das ist das Letzte!
Obwohl es irgendeine undefinierbare Art von Linsen auch als Konserve gibt, ist davon entschieden abzuraten. Man stelle sich nur vor, wie viele Monate das Zeug schon in seiner Flüssigkeit schwimmt, wenn man die Dose aufmacht… Getrocknete Linsen dagegen halten nahezu ewig, man kocht sie in der doppelten Menge Wasser mit etwas Salz und eventuell ein paar Wurzelgemüsen zwischen 10 und 15 Minuten lang weich. Besondere Sorten wie Puy- oder Beluga-Linsen können da leicht abweichen.
Zucchini-Linsen-Auflauf
Zutaten
- 2 Stk Zucchini mittelgroße bis große, oder viele kleine
- 2 EL Rapsöl
- 1 Stk rote Zwiebel
- 3 Zehen Knoblauch
- 1 EL Olivenöl
- 150 g Dal rote Linsen, oder auch heimische gelbe Linsen
- 1/2 TL Salz
- 2 EL Paradeismark
- 1/8 l Weisswein
- 1 Dose Paradeisstücke
- 1 Stk Lorbeerblatt
- 2 EL Petersilie gehackt
- 2 EL Minze gehackt
- 1 TL Zimt
- 1 TL Pfeffer
- 1 TL Salz
- 1 Prise Muskatnuss
- 1 TL Zitronenschale
- 4 Stk Eier hart gekocht
- 400 g Joghurt griechisches Joghurt mit 10% Fett
- 4 Zweige Rosmarin
Anleitungen
- Zucchini in dünne Scheiben schneiden. Das Rapsöl in der Pfanne erhitzen. Die Zucchinischeiben darin beidseitig braten. Beiseite stellen bis alle Zucchinischeiben fertig gebraten sind.
- Linsen in leicht gesalzenem Wasser zustellen und je nach Sorte 12 bis 15 Minuten köcheln. Die Eier hart kochen.
- Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. In Olivenöl anschwitzen. Paradeismark dazugeben und anrösten. Mit dem Weißwein löschen und drei Viertel der Flüssigkeit einkochen lassen.
- Linsen abseihen. Tomatenstücke aus der Dose zu den Zwiebeln geben, gut durchrühren und würzen mit Lorbeerblatt, Petersilie, Minze, Zimt, Muskatnuss, Zitronenschale, Pfeffer und Salz. Vorsicht mit dem Salz, das Paradeismark enthält meist nicht zu wenig Salz und setzt den Geschmack beim Rösten frei. Linsen dazu geben und alles auf kleiner Flamme weiter ziehen lassen.
- Eier abschrecken, schälen und Scheiben schneiden. Das Backrohr auf 190 Grad vorheizen.
- In eine Auflaufform oder in Portionsförmchen zuunterst Zucchinischeiben einlegen, darauf eine Schicht Linsengemüse verteilen. Die geschnittenen Eier darüber verteilen und mit einer zweiten Schicht Zucchini zudecken. Darüber eine Schicht Joghurt streichen und einen Rosmarinzweig darauf legen. Im Backrohr bei 190 Grad etwa 20 Minuten backen.