Couscous mit Fisch beginnt als Studie eines nur zu bekannten Sujets: auf der Werft gibt es zu wenig Arbeit, von den Mitarbeitern bekommen das zuallererst die alten zu spüren. Slimane – Habib Boufares – macht seit 35 Jahren seine Arbeit, aber es trägt immer weniger Früchte. In all der Tristesse träumt er unbeirrbar seinen Traum vom eigenen Restaurant auf einem ausgedienten Frachter. Als es dann mit der Arbeitsstelle in der Werft endgültig vorüber ist, wird aus der Verzweiflung und dem Traum ein Projekt.
Der Film von Abdellatif Kechiche zieht einen sofort in seinen Bann: die Großfamilie aus Algeriern, Franzosen und Russen wirbelt durcheinander, diskutiert kreuz und quer, man streitet und versöhnt sich – und das alles bei Couscous mit Fisch.
Gemeinsam wird es nach und nach auch was mit den Restaurant-Plänen von Slimane. Die Tochter seiner Hotelwirtin, Rym, die ihn seit vielen Jahren als einen zweiten Vater ansieht, ist zunächst die einzige, die sich für das Projekt begeistern kann – gespielt von der jungen Hafsia Herzi.
Der Film nimmt Fahrt auf – und die Handlung wird schneller und verworrener. Das macht viel Spaß, und auch die Schaulust kommt nicht zu kurz. Wenngleich das Ende abrupt und ohne Auflösung der Story kommt…
Die kulinarischen Qualitäten der liegen natürlich im Couscous, der sich allerdings nur im deutschen Titel findet; der Originaltitel La Graine et le Moulet stellt das nicht so prominent heraus. Wie die Frauen daheim in der Küche Couscous für 100 Personen zubereiten, hat was.