Bücher zur orientalischen Küche gibt es ja zuhauf, sogar mit mehr oder weniger konkreten regionalen Schwerpunkten. Aber im Grunde münden sie alle in ein recht monotones levantinisches Einerlei. Als höchst erfrischend stellt sich da allerdings der Input der israelischen Küche heraus. Die Verwandtschaft mit dem anderen Orient ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings scheint der Schmelztiegel Israel in dem knappen dreiviertel Jahrhundert seines Bestehens eine einzigartige kulinarische Fusion vollbracht zu haben.
In Haya Molcho’s Buch Balangan! finden sich Gerichte, die in anderen orientalischen Kochbüchern fehlen. Das beginnt schon mit dem üppigen Frühstück Shakshuka. Ich denke gern daran, was für eine Überraschung mir dieses Gericht eines Morgens bereitet hat: in der kulinarischen Einöde an der südlichen Küste Kretas, bereitet von der Israelin Susi im einzigen Lokal weit und breit, wo man noch mit Seele zu kochen gewillt war. Das war denn nach zehn Jahren auch unser letzter Sommer dort.
Fischlaibchen vom Grill, die Haya Molcho „Gefilte Foisch auf meine Art“ nennt.
Ein Hähnchen mit Couscous-Füllung – mediterrane Vorlage typisch europäisch zu Ende gedacht.
Auch eingelegte Zitronen sind vielfältig verwendbar, etwa im Kartoffelsalat!
Oder Auberginenmarmelade mit Ingwer und Chili.
Und noch so gegen 100 andere Rezepte. Absolute Kochbuch-Empfehlung!
Haya Molcho hat vor etlichen Jahren begonnen, im NENI am Naschmarkt die Wiener Bobo-Szene zu bekochen. Das ist ihr so fundamental gelungen, dass sie sich inzwischen in weiteren Kreisen durchgesetzt hat, auch mit einer Produktreihe Neni am Tisch in gut sortierten Supermärkten. Davon hat es uns das Humus mit Roten Rüben ernsthaft angetan.
Auf einer Inspiration von NENI am Naschmarkt beruht auch mein Rezept für Karamelisierte Melanzani.