Stiegl Braujuwel Pale Ale

Es ist zwar nicht eben neu, dass bei Stiegl auch Craft Biere gebraut werden, aber deren Radius langte bisher nicht bis zu uns in den Osten des Landes. Das neue Braujuwel Pale Ale aber hat’s – dank Merkur – endlich in die breitere Distribution geschafft. Also Verkostungstermin auf der eigenen Terasse.

Stiegl Pale Ale
Stiegl Pale Ale

Schöne Bernsteinfarbe, weniger dunkel als befürchtet. Der Schaum scheint etwas haltbarer, aber ich hab es ja nicht eingeschenkt, um dabei zuzusehen…

Die Nase ermittelt leicht: Honig und Zitrone sind deutlich vorhanden; auch im Antrunk: zitrus schmeckt vor, erfreulich wenig Hefe. Etwas Bittere kommt dann noch, das rundet erfreulich ab.

Am Ende eigentlich ausgewogen zwischen den süß-fruchtigen und den bitteren Noten. Das kann man durchaus trinken.

Dass es, wie proBier moniert, diesem Ale an Charakter mangele, gereicht ihm auf meinem Gaumen durchaus zum Vorteil: viele Ales, die neuerdings gebraut werden, gehen mir zu sehr ins Extrem. Schön, dass es das alles gibt, aber mir reißt das Meiste davon keine Glücksgefühle raus. Das ist eben das Problem mit der Craft Bier Szene: man braucht schon einen selbstverachtenden Willen, um sich durch all die verqueren Kreationen zu kosten, vieles davon ist schon sehr gewaltsam interpretiert – da erinnere ich mich mit eher mehr sehr gemischten Gefühlen an eine Verkostung beim inzwischen wieder abgewanderten Bierzauberer.

Man soll diesem Stiegl Pale Ale gar nicht vorwerfen, es sei massenmarkttauglich: es ist einfach dem, was hierzulande unter Bier getrunken wird, noch recht ähnlich. Das ist eine ausbaufähige Position. Hoffentlich verschwindet es nicht wieder aus den Regalen.

 

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